Seekuh in Ägypten Erfahrungsbericht – Schnorcheln mit dem Dugong von Marsa Alam

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Sie sieht aus, als würde sie direkt aus dem Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ stammen: die Seekuh in Marsa Alam in Ägypten. Die friedfertigen und anmutigen Meeressäuger schauen aus wie Fabelwesen und wie vom anderen Stern, wenn man sie beim Schnorcheln und Tauchen direkt vor sich hat. Wie ist es, so ein Tier anzutreffen? Wo kannst du sie finden? Und was haben die Seekühe mit den Elefanten gemeinsam? In meinem Erfahrungsbericht über meinen Besuch bei Seekuh von Marsa Mubarak habe ich dir alle wichtigen Fakten und Infos für dich zusammengestellt, die du vor dem Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen mit den Dugongs wissen musst.

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Ich springe ins Wasser, mein Herz und mein Hände zittern, mein Atem liegt schwer auf dem Schnorchel. Ein Schatten gleitet vorbei. Für einen Sekundenbruchteil denke ich: „Vielleicht ist es ein Hai?“ Dann ist sie da: eine Seekuh. Plötzlich vor mir, als wäre diese Begegnung das Selbstverständlichste auf der Welt. Der Augenblick dehnt sich und die Zeit scheint stillzustehen,  während ich von einem Adrenalinschub und kompletter Ehrfurcht erfüllt bin. Das war keine Begegnung – das war ein Aufblitzen, ein Augenblick, der mich von den Zehenspitzen bis in die Haarspitzen elektrisiert hat. Und du darfst mich jetzt gern „Verrückter, reisender Abenteurer mit Sehnsucht nach Fabelwesen“ nennen – ich nehme es mit einem Augenzwinkern.

Wir waren fast eine Stunde in der riesigen Bucht unterwegs, bevor wir die Seekuh von Marsa Alam gefunden haben. Foto: Sascha Tegtmeyer
Wir waren fast eine Stunde in der riesigen Bucht unterwegs, bevor wir die Seekuh von Marsa Alam gefunden haben. Foto: Sascha Tegtmeyer

Das war im November 2021 in Marsa Alam, zwischen Port Ghalib und der berühmt-berüchtigten Bucht Marsa Mubarak (Marsa Mares). Aber falls du denkst, ich spinne hier nur einen dramatischen Moment, warte ab. Mein Drama mit der Seekuh hat bisher zwei Akte. Alles begann Jahre vorher, mit einem anderen, genauso intensiven, aber viel kürzeren Stich ins Herz. 

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Video – Schnorcheln mit einer Seekuh in Marsa Alam

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Sehnsucht, Zeitlupe und eine unvollendete Begegnung (2015)

Ich war noch keine Minute im Wasser, meine Action-Kamera klammert in der Hand, der Atem zwischen Hoffnung und Unglaube. Jemand ruft: „Da ist die Seekuh! Schnell!“ – und bevor du denkst, das kam vom Guide oder einem luxuriösen Touri-Ausflug, nein: es war schlicht ein anderer Schnorchler am Hausriff des Three Corners Equinox nahe der berühmten Bucht Abu Dabbab. Ich hechte ins Wasser, paddele, als ginge es um mein Leben. Und da ist sie. Riesig. Wie aus einer anderen Dimension. Erst ein Schatten auf dem Meeresgrund, dann durchbricht sie die Oberfläche – Lichtflecken tanzen durch das Wasser. Minuten, oder vielleicht nur Sekunden, die sich in die Länge ziehen. Sie verschwindet. Wir paddeln so lange neben ihr her, wie es geht, bis sie ins endlose Blau des Meeres verschwindet. Mein Herz blieb in diesem Moment zurück. Der Augenblick war einfach zu kurz, wie ein Traum, wach und unwirklich zugleich. 2015 war das – und ich dachte: So einen unglaublichen Moment hol ich mir noch einmal. Habe ich recht behalten? Lies weiter.

Es ist wie ein roter Faden: diese erste Begegnung bleibt unvollendet. Jeder Taucher, jeder Schnorchler, jeder Reisende kennt das Gefühl, wenn man das Meer verlässt, ohne das Objekt der Begierde gesehen zu haben. Bei mir war es immer der Walhai – und seit 2015 auch die Seekuh. Man nimmt das Gefühl der Unvollendung mit sich, Jahre lang. Und so war es auch bei mir. Ich habe Marsa Alam verlassen, aber das Bild der Seekuh, dieses kurze Aufflackern, ist geblieben. Und mit jeder Reise zurück ans Rote Meer wurde der Wunsch stärker: Einmal noch, encore une fois. Aber diesmal richtig.

Ich gehöre wohl zu den wenigen glücklichen Ägypten-Urlaubern, die schon mehr als einmal auf eine Seekuh getroffen sind. Mein erste Begegnung mit einer Seekuh in der Nähe von Marsa Alam war bereits 2015 am Jetty des Three Corners Equinox Resort, das sich ganz in der Nähe der berühmten Dugong-Bucht Abu Dabbab befindet. Meine Zusammenkunft beim schnorcheln in Marsa Alam war jedoch nur von kurzer Dauer. Nur wenige Minuten konnte ich das Tier dort direkt am Hausriff des Hotels beobachten.

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Die alte Dame, die mich wieder hungrig machte

Ein Tag am Strand, etwas weiter nördlich im Three Corners Fayrouz Resort: Hitze, Salz auf der Haut, noch mehr Hitze. Dann steht da eine ältere Frau, hat unser Gespräch über die berüchtigte Marsa Mubarak mitangehört und zeigt Fotos auf ihrem Smartphone. Sie erzählt, sie habe drei Jahre nach einem Dugong in der Marsa Mubarak (heute: Marsa Mares) gesucht – bis gestern. Ich sehe die Seekuh. Auf ihrem Display. Und die Erinnerung an 2015 wühlt sich zurück in meine Gedanken. Ich denke: „Das will ich wieder. Unbedingt.“

Geht entweder ganz früh morgens oder kurz vor Sonnenuntergang zur Marsa Mubarak, dann ist es dort nicht so voll und die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass ihr den Dugong auch zu Gesicht bekommt.

Tipp einer älteren Dame am Strand

Ich spüre Enttäuschung, weil drei Jahre Suche nach großer Geduld klingen – und als erfahrener Taucher weiß ich, wie die Chancen stehen. Aber meine Neugier siegt. Ich erinnere mich: Bei dem Walhai hat es 20 Jahre gedauert, bis ich ihn gesehen habe. Also keine falsche Erwartung: Dugongs sind selten. Extrem selten. Du kannst schnorcheln, paddeln, hoffen – und sobald du kurz nachlässt, kommt die Ernüchterung.

Aber diese Begegnung mit der älteren Frau hat etwas in mir ausgelöst. Plötzlich war es nicht nur eine fixe Idee, sondern ein Ziel. Und die Seekuh war mehr als ein Tier – sie war Symbol, Mythos, eine Art Meerjungfrau, die zwischen Legende und Realität schwimmt. Am nächsten Tag sind wir mit unserer Schnorchelausrüstung vom Fayrouz zwei Kilometer durch die sengende Sonne gelaufen und direkt in der Marsa Mubarak schnorcheln gegangen.

Das Bild der Schrecksekunde – tatsächlich habe ich geistesgegenwärtig meine Kamera ausgelöst: Anfangs ist ein großer Schatten in der Ferne aufgetaucht – und wir sind natürlich direkt hinterher gepaddelt. Foto: Sascha Tegtmeyer
Das Bild der Schrecksekunde – tatsächlich habe ich geistesgegenwärtig meine Kamera ausgelöst: Anfangs ist ein großer Schatten in der Ferne aufgetaucht – und wir sind natürlich direkt hinterher gepaddelt. Foto: Sascha Tegtmeyer

Die Schrecksekunde: Adrenalin, Herzrasen und ein Meer voller Möglichkeiten

Wir stecken mitten im Schnorchelgang, wollen schon aufgeben. Dann: ein Schatten rast vorbei. Das Wasser kühlt mich im Nacken, ein eiskalter Schauer durchläuft mich, mein Herz bleibt kurz hängen. Ich hänge da in meiner Lauerstellung, denke „Hai! Riesiger Hai! Nein…?“. Ich hatte mit Haien in Thailand beim Schnorcheln am Strand einer einsamen Insel eine vergleichbare Begegnung mit einem großen Hai – und die kam mir sofort wieder ins Gedächtnis.

Ich habe noch heute das Bild im Kopf: dieser riesige, schnelle Schatten, ein Gefühl von Gefahr und Bedrohung – und dann die Auflösung. Keine Finne, kein Raubtier. Sondern rund, weich, riesig – und vor allem würdevoll. Die Seekuh ist zurück. Ich habe sie vor mir: die Seekuh von Marsa Mubarak. Was für ein Tier. Ich gebe Flosse, paddele mit ganzer Kraft hinterher. Ich muss mich gar nicht so beeilen. Sie wartet. Sie bleibt freiwillig. Neugierig. Durchwühlt den Sand. Und in diesem Moment wird klar: Nicht ich habe sie gefunden. Sie hat mich gefunden.

Adrenalin kann trügen – es macht aus Sekunden Minuten, aus Schatten Monster. Aber genau dieser Kick gehört zu jeder echten Naturbegegnung. Ohne Risiko, ohne Unsicherheit, keine Magie. Ich wollte ein Foto – bekommen habe ich viel mehr: eine Geschichte, die bis heute in mir nachhallt.

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Über mich – Sascha Tobias Tegtmeyer

Ich bin nur ein neugieriger Entdecker in der Welt.

Moin, ich bin Sascha Tobias Tegtmeyer – und mit Herz und Seele ein echter Abenteurer und Entdecker! Schon als kleiner Junge war für mich klar: Die schönsten Seiten unseres Planeten, die Meere ebenso wie die Berge, sind die Orte, an denen ich mein Leben voller Erlebnisse verbringen möchte, um unvergessliche Erinnerungen zu schaffen. Die Freiheit und das ungefilterte Dasein intensiv spüren – gegenwärtig im Moment. Das bin zutiefst ich.

Ein Bild im Reiseblog Just-Wanderlust.com – dein Magazin für Reisen, Urlaub, Meer und Abenteuer

Auf meinem Reiseblog Just-Wanderlust.com nehme ich dich mit auf meine Reisen, über alle Höhen und Tiefen des Lebens, die mich immer wieder zum Wasser und zu den Gipfeln führen. Als leidenschaftlicher Outdoor-Sportler, Läufer und Trailrunner – und auf und im Wasser als Taucher, Surfer und Stand-Up-Paddler – verbinde ich meine Liebe zur Natur mit dem Nervenkitzel des Sports. Ob ich die farbenfrohen Riffe Ägyptens erkunde, mit Schildkröten auf Mauritius schwimme oder die zerklüfteten Küsten Sardiniens entdecke – ich möchte die Geschichten erzählen, die unter der Oberfläche liegen.

Als Journalist, Content Creator, Unternehmer und Autor schreibe ich nicht nur über das Was und Wo, sondern vor allem über das Wie und Warum. Ich zeige dir, wie du deine eigenen Abenteuer planen kannst, gebe dir ehrliche Einblicke und praktische Tipps, die dir wirklich weiterhelfen. Du, meine liebe Leserin, mein lieber Leser, schenkst mir deine kostbare Zeit. Ich hoffe, dass ich diese Geschenk erwidern kann, indem ich dir neue Perspektiven, wertvolle Einblicke und nützliche Inspirationen gebe – um dein Reiseleben noch viel besser zu machen!

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Die Begegnung: Nähe, Sinnlichkeit und stille Kommunikation

Wie nah war ich? Zwei Meter. Vielleicht weniger. Schau dir mein Video an – leider etwas verwackelt. Sie hat sich entschieden für uns entschieden, kam uns nahe. Und ich habe sie angesehen: Blessuren auf der dicken Haut, Borsten an der Schnauze, die Augen: ruhig, weise, offen, warm und freundlich. Ich sehe das Licht im Wasser, höre nicht viel – außer mein eigenes Atmen im Schnorchel. Plätschern, Stille. Ich tauche ein, halte Abstand. Ich bin Teil der Szene – nicht Teil von hunderten Schnorchlern, kein hektisches Foto-Klick. Eine Verbindung. Das regelrechtes „Lächeln“ in ihren Augen: Das ist keine Projektion – das ist echte Begegnung. Du spürst es bis in die Zehenspitzen.

Diese Minuten haben alles verändert. Insgesamt haben wir ungefähr eine halbe Stunde mit der Seekuh verbracht, bis wir uns von ihr abgewandt haben – nicht sie sich von uns. Sie war nicht spektakulär im klassischen Sinn – kein Springen, kein Show-Effekt. Sondern still. Aber genau das war es: die Stille, die Ruhe, die Intensität. Ich habe gespürt, dass Begegnungen mit wilden Tieren nicht wie im Zoo funktionieren. Sie sind ungefiltert, echt, unvorhersehbar – und nur dann wertvoll.

Marsa Mubarak, eine 800 m breite Bucht mit einem langen Sandstrand und einem flachen, mit Seegras bewachsenen Meeresboden, ist einer der interessantesten Plätze Ägyptens. Die Bucht liegt etwa 2,5 km vom Badeort Port Ghalib entfernt, südlich des Flughafens von Marsa Alam. Wir haben gleich von vornherein mehrere Tage zum Schnorcheln in der Marsa Mubarak eingeplant, um die Seekuh von Marsa Alam zu finden. Denn das Gespräch mit der alten Dame hatte mir nicht gerade Hoffnung gemacht und ich habe mich auf eine längere Suche eingestellt. Die Dame gab uns jedoch einen Tipps, der goldwert war: Geht entweder ganz früh morgens oder kurz vor Sonnenuntergang zur Marsa Mubaraka, dann ist es dort nicht so voll und die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass ihr den Dugong auch zu Gesicht bekommt.
Marsa Mubarak, eine 800 m breite Bucht mit einem langen Sandstrand und einem flachen, mit Seegras bewachsenen Meeresboden, ist einer der interessantesten Plätze Ägyptens. Die Bucht liegt etwa 2,5 km vom Badeort Port Ghalib entfernt, südlich des Flughafens von Marsa Alam.

2015 vs. 2021 – Was sich verändert hat

2015 war ein Moment, ein Blitz, ein Traum. Ich rannte, ich fotografierte, ich war elektrisiert. 2021 war das anders: Ich war bereit. Kamera dabei, klar in Kopf und Herz. Ich wollte den Moment. Fotos? Klar. Aber nicht um jeden Preis. Ich habe gelernt: Die echte Emotion gilt es zu spüren – und die Fluchtreflexe bleiben draußen. Beides geht gleichzeitig: Wahrnehmen und Erinnern. Ich habe mir vorgenommen: Beim nächsten Mal zuerst der Moment, dann die Kamera.

Und das ist auch ein Tipp für dich: Lass das Handy manchmal sinken. Erst erleben, dann dokumentieren. Es ist eine andere Qualität von Erinnerung. Du wirst sehen, wie viel präsenter solche Erlebnisse in dir bleiben.

Mein Video der Seekuh von 2015 am Three Corners Equinox Abu Dabbab

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Was bedeutet so eine Begegnung – für dich, mich und die Natur?

Rarität in Marsa Alam – Seekühe werden immer weniger

Dass es überhaupt Dugongs im Roten Meer gibt, ist fast wie ein kleines Wunder. In den 1980ern lebten schätzungsweise 4 000 Dugongs dort – deutlich mehr als heute (Wikipedia – Dugong). Heutzutage sind es laut Girls that Scuba nur noch wenige Dutzend – konkret sieben bekannte Individuen entlang der Küste zwischen Marsa Alam und El Quseir (Girls that Scuba). Zwischen 2015 und 2017 haben fotobasierte Studien insgesamt ​30 Dugongs identifiziert​, davon ​16 allein in der Region Marsa Alam​, der Rest im Wadi el Gemal (ScienceDirect). Auch ich hatte von Tauchbasis Mitarbeitern gehört, dass es um die 16 Tiere in der Region Marsa Alam sein sollen. Was auf die etlichen Kilometer Küstenabschnitt einfach verschwindend gering ist. Die Chance, einem dieser sanften, intelligenten Meeressäuger zu begegnen ist klein. Sehr klein. Und gerade das macht jede Begegnung so kostbar.

Marsa Mubarak – ein Hotspot für Dugongs im Roten Meer

Marsa Mubarak gilt als einer der besten Orte für Dugong-Begegnungen im Roten Meer. Besonders die Seegras-Zone in der Mitte der Bucht bietet ideale Bedingungen – insbesondere am Morgen oder späten Nachmittag, wenn Licht und Ruhe zusammenspielen (Snorkeling-Report – Marsa Mubarak). Stell dir die Lichtreflexe auf dem Sand vor, Schildkröten, die durch das Wasser gleiten – und vielleicht gleitet etwas Größeres, Ruhigeres dazwischen: eine Dugong.

Schildkröte in Marsa Mubarak mit Begleitung aus der Vogelperspektive. Foto: Sascha Tegtmeyer Seekuh Ägypten Erfahrungen Dugong Marsa Alam Marsa Mubarak
Schildkröte in Marsa Mubarak mit Begleitung aus der Vogelperspektive. Foto: Sascha Tegtmeyer

Wir haben beim Schnorcheln großen Abstand zueinander gehalten, um mehr Fläche absuchen zu können

Wir sind also durch die Bucht geschnorchelt, haben einige hundert Meter zurückgelegt und haben einen größeren Abstand zueinander gehalten, um eine größere Fläche absuchen zu können. So kannst du einfach ein größeres Stück der Grundfläche der Bucht im Auge behalten und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, die Seekuh zu finden.

Aber alles hat nichts gebracht: Wir haben die Seekuh nicht finden können und hatten schon eine knappe Stunde geschnorchelt. Also entschieden wir uns, umzukehren und aus dem Wasser zu gehen. Wir waren gerade auf dem Rückweg zum Strand, vielleicht 150 Meter vom Ufer entfernt in ungefähr 2,50 Meter Wassertiefe, als es passierte.

Eine Stunde lang haben wir in der Bucht Marsa Mubarak nach dem Dugong gesucht – und gerade, als wir aus dem Wasser gehen wollten, schießt ein riesiger dunkler Schatten an uns vorbei (Mitte rechts). Das Tier wirklich zu entdecken ist auch ein Stück Glücksache – oder man folgt einfach anderen Schnorchler:innen, die wild gestikulieren. Foto: Sascha Tegtmeyer Seekuh Ägypten Erfahrungen Dugong Marsa Alam Marsa Mubarak
Eine Stunde lang haben wir in der Bucht Marsa Mubarak nach dem Dugong gesucht – und gerade, als wir aus dem Wasser gehen wollten, schießt ein riesiger dunkler Schatten an uns vorbei (Mitte rechts). Das Tier wirklich zu entdecken ist auch ein Stück Glücksache – oder man folgt einfach anderen Schnorchler:innen, die wild gestikulieren. Foto: Sascha Tegtmeyer

Eine Schrecksekunde in der Dugong-Bucht

Und so kam es zu meiner Schrecksekunde: Während ich nach der Seekuh suche, schießt plötzlich von schräg hinten rechts mit hohem Tempo ein riesiger, dunkler Schatten an mir vorbei. Ich dachte erst, es sei vielleicht ein größerer Hai, der sich in die Bucht verirrt hat. Ich konnte nicht erkennen, was es war und tippte auf einen Hai, weil ich gelesen hatte, das Seekühe sich maximal mit zehn Kilometern pro Stunde fortbewegen.

Und plötzlich ist sie direkt vor mir: die Seekuh von Marsa Alam

Aber falsch getippt, sie war es: Die Seekuh von Marsa Alam – das wahrscheinlich einzige Exemplar, das die Marsa Mubarak unweit unseres Fayrouz Resorts bewohnt. Ein Schuss, ein Treffer. Bei unserer ersten Schnorcheltour haben wir sie entdeckt – oder besser gesagt, sie uns. Ich paddele so schnell ich kann, bevor das Tier im trüben Wasser erst einmal aus den Augen verliere. Sollte es das also schon wieder gewesen sein? Eine Begegnung mit dem Dugong, die drei Sekunden dauert?

Finde den Dugong: Auf der Suche nach der Seekuh von Marsa Mubarak waren wir in der Bucht schnorcheln. Foto: Sascha Tegtmeyer Seekuh Ägypten Erfahrungen Dugong Marsa Alam Marsa Mubarak
Finde den Dugong: Auf der Suche nach der Seekuh von Marsa Mubarak waren wir in der Bucht schnorcheln. Foto: Sascha Tegtmeyer

Nein, zum Glück war es nicht so. Denn die Seekuh ist neugierig und kommt zu uns. Mein absolutes Highlight des Tages – ja, der gesamten Reise – sollte noch kommen. Meine Begleiterin hat flinke Flosse gegeben und ist dem Dugong gefolgt. Und so konnten wir die Seekuh einige Minuten später ganz, ganz dicht am Strand, in vielleicht zweieinhalb Metern tiefe wiederfinden.

Die Seekuh war überhaupt nicht scheu

Und wie schön war es: Die Seekuh war überhaupt nicht scheu. Sie ließ sich überhaupt nicht von uns stören. Ganz im Gegenteil, der Dugong war neugierig und schien unsere Nähe zu suchen und uns zu mustern. Und so hatten wir kurz vor Ende unseres Schnorchelausflugs nicht nur eine einzigartige Begegnung mit dem Tier, das wirklich Aussah wie ein Fabelwesen. Wie du auf dem Foto weiter unten siehst, sind die Tiere nicht nur unheimlich lieb und zutraulich – sie blicken auch, als würden sie lächeln.

Und plötzlich taucht die Seekuh in der Ferne auf – der Dugong aus der Marsa Mubarak sitzt ganz entspannt vor uns auf dem Meeresgrund. Ganz entspannt durchwühlt sie den Sandboden nach Nahrung, während die Schiffshalterm sie teils umkreisen, teils an ihr sitzen. Wir schwimmen ganz vorsichtig heran, lassen uns über der Seekuh treiben und beobachten einfach nur, möglichst ohne den Meeressäuger bei Fressen von Seegras zu stören. Foto: Sascha Tegtmeyer
Und plötzlich taucht die Seekuh in der Ferne auf – der Dugong aus der Marsa Mubarak sitzt ganz entspannt vor uns auf dem Meeresgrund. Ganz entspannt durchwühlt sie den Sandboden nach Nahrung, während die Schiffshalterm sie teils umkreisen, teils an ihr sitzen. Wir schwimmen ganz vorsichtig heran, lassen uns über der Seekuh treiben und beobachten einfach nur, möglichst ohne den Meeressäuger bei Fressen von Seegras zu stören. Foto: Sascha Tegtmeyer

Ich kann nur das sagen, dass dieses Zusammentreffen unglaublich war. Ich habe beim Tauchen und Schnorcheln schon unheimlich viel erlebt. Aber dies war wirklich einer der größten Momente überhaupt. Weil er so intim war. Wir waren dem Tier so lange so nah. Die Begegnung war mit rund 20 bis 30 Minuten auch unheimlich lang, von denen wir fast die Hälfte der Zeit allein verbringen konnten, bevor zwei weitere Schnorchler zu uns kamen.

Meine Erfahrungen mit dem Dugong von Marsa Alam

Ich muss sagen, dass es mir im Nachinein immer noch unwirklich erscheint. Plötzlich taucht die Seekuh in der Ferne auf – der Dugong aus der Marsa Mubarak sitzt einfach ganz entspannt vor uns auf dem Meeresgrund. Ganz entspannt durchwühlt sie den Sandboden nach Nahrung, während die Schiffshalter sie teils umkreisen, teils an ihr sitzen. Wir schwimmen ganz vorsichtig heran, lassen uns über der Seekuh treiben und beobachten einfach nur, möglichst ohne den Meeressäuger bei Fressen von Seegras zu stören. Wir halten Abstand und beobachten – minutenlang.

Wir schauen dem befremdlichen Tier fasziniert zu, wie es sich über den Grund bewegt und dabei den Sandboden aufwühlt. Vermutlich hat die Gabelschwanzseekuh aus diesem Grund auch den Beinamen Seeschwein. Das Tier schaut aus wie eine Mischung aus Schweinswal, Delfin und Nilpferd.

Mein Highlight bei unserem Urlaub in Marsa Alam: Die Seekuh in der Bucht Marsa Mubarak. Foto: Sascha Tegtmeyer Seekuh Ägypten Erfahrungen Dugong Marsa Alam Marsa Mubarak
Sie lächelt und sagt hallo! Mein Highlight bei unserem Urlaub in Marsa Alam: Die Seekuh in der Bucht Marsa Mubarak. Foto: Sascha Tegtmeyer

Luft anhalten und hinab zur Seekuh

Ich nehme tiefe Atemzüge und tauche ein paar Mal zur Seekuh hinab. Natürlich mit einem gewissen Abstand, um den zutraulichen Meeressäuger nicht zu erschrecken. Mir fallen die ganzen Blessuren auf der dicken Haut auf – und mir kommt der Gedanke: Schaut ja schon ein bisschen aus wie ein Elefant. Und kürzlich habe ich auch gelesen, dass nicht etwa ein Wal oder Delfin der nächste Verwandte der Seekuh sind, sondern Elefanten – ja, richtig gelesen. Der Dugong ist mit dem Elefanten verwandt.

So faszinierend es aber auch sein mag, die Seekuh beim Wühlen am Grund zu beobachten. Richtig atemberaubend schaut sie aus, wenn sie ihren bis zu 900 Kilogramm schweren Körper durchs Wasser bewegt und frei schwimmt. Und ich bin erstaunt: Sie taucht direkt neben mir auf und hat überhaupt keine Scheu – ganz im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, sie posiert für meine Kamera. Und dann fällt mir auch einzigartigste Merkmal des Tieres auf. Die Seekuh scheint zu lächeln. Sie lächelt uns an.

Wie schön – so ein freundliches Tier! Sie ernährt sich pflanzlich, ist komplett harmlos, hat kaum Scheu vor Menschen und sie scheint zu lächeln. Mit diesen Eigenschaften könnte der Dugong glatt zu meinem Lieblingstier avancieren.

Täglich besuchen hunderte Schnorchler:innen die Bucht Marsa Mubarak – aber längst nicht alle finden auch die Seekuh. Foto: Sascha Tegtmeyer Seekuh Ägypten Erfahrungen Dugong Marsa Alam Marsa Mubarak
Täglich besuchen hunderte Schnorchler:innen die Bucht Marsa Mubarak – aber längst nicht alle finden auch die Seekuh. Foto: Sascha Tegtmeyer

Und so endete unsere halbe Stunde schnorcheln mit dem Dugong von Marsa Alam. Das faszinierende Tier hätte jederzeit verschwinden können wie bei meiner ersten Begegung mit der Seekuh am Equinox-Hausriff. Aber diese Seekuh ist geblieben. Ich hatte schon das große Glück, viele tolle Begegnungen mit Meerestieren zu haben – unter anderem mit Haien in Thailand, mit Delfinen auf Mauritius und Haien auf den Malediven, aber dieser Besuch bei der Seekuh in Ägypten war ein ganz besonderes Erlebnis, das ich so schnell nicht wieder vergessen werde.

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Steckbrief – Seekuh (Gabelschwanzseekuh, Dugong, Seeschwein)

Dugong (Gabelschwanzseekuh)Eigenschaften
Gewicht bis 900 Kilogramm – häufig 400 Kilogramm
Längebis zu vier Meter – häufig drei Meter
GattungDugong
FamilieGabelschwanzseekühe (Dugongidae)
OrdnungSeekühe (Sirenia)
LebensraumAn den Küsten des Indischen Ozeans, Roten Meers und im westlichen Pazifik
Feindekaum natürliche Feinde
Ernährungrein herbivor (pflanzenfressend), ernährt sich von Seegras
FortpflanzungErstmals tragfähig nach zehn bis 17 Jahren – Tragedauer: 13 Monate – trächtig alle drei bis sieben Jahre
Lebenserwartungbis zu 73 Jahre
Alle Angaben ohne Gewähr.

Seekuh in Ägypten – unser Besuch beim Dugong von Marsa Mubarak (Marsa Mares)

Bildgalerie mit unseren Eindrücken

Ein Besuch bei der Seekuh in der Marsa Mubarak Bucht ist ein unglaubliches Erlebnis, das du nie wieder vergisst. Auf unseren Bildern wird jedoch auch schnell deutlich, wie schwierig es ist, den Dugong zu finden. Umso schöner ist das Erlebnis, wenn er oder sie plötzlich doch auftaucht.

Wie kannst du die Seekühe in Marsa Alam am besten ausfindig machen?

Dein Guide, um die Seekuh von Marsa Alam zu sehen

Weil du es planvoll angehen willst – mit Herz, aber auch mit klarem Kopf – kommen hier meine praktischen Tipps, halb versteckt in der Story, halb klar ausgesprochen:

  • Wann? Früh am Morgen oder am späten Nachmittag, wenn es ruhiger ist und das Licht weich. Das Glück liegt aber woanders: Auch der Dugong will Ruhe, wir sollten das respektieren.
  • Wo? Besonders in Marsa Mubarak, südlich von Port Ghalib. Gute Spots: flache Seegras-Zonen in der Mitte oder links der Bucht, nahe dem Jetty.
  • Sichtungen: In den 80ern waren es etliche, heute Tendenz immer weiter sinkend.
  • Conservation-Reminder: Dugong ist laut IUCN „vulnerable“ – und lebt in zerbrechlichen Ökosystemen. Wir sollten sie nicht jagen, sie soll uns finden – mit Respekt.
  • Ein Tipp fürs Ego? Bringe keine große Gruppe mit. Weniger ist mehr. Ruhe gewinnt.

Grundsätzlich möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es Glücksache ist, die Seekuh in Ägypten im Urlaub zu finden. Aber du kannst natürlich die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöhen. Du musst beharrlich suchen und Glück haben, dann kannst du sie möglicherweise finden. Um die Seekuh zu finden, würde ich wie folgt vorgehen. Ich würde dir empfehlen, noch einmal genau zu recherchieren, in welchen Buchten Seekühe in Ägypten regelmäßig gesichtet werden. Mir fallen da drei Buchten ein:

  1. Die Bucht Marsa Mubarak (Marsa Mares)
  2. Die Bucht Abu Dabbab
  3. Das Hausriff des Three Corners Equinox
Ein schöner Nebeneffekt: Wo du Dugongs im Roten Meer findest, sind meistens auch ein paar Meeresschildkröten nicht weit. Foto: Sascha Tegtmeyer
Ein schöner Nebeneffekt: Wo du Dugongs im Roten Meer findest, sind meistens auch ein paar Meeresschildkröten nicht weit. Foto: Sascha Tegtmeyer

Wenn du deinen Urlaub in Marsa Alam planst, würde ich dir empfehlen, dir ein Hotel in der Nähe dieser drei Buchten zu suchen. Das hat einen einfachen Vorteil: Du kannst schnell dort mit deiner Schnorchelausrüstung ins Wasser und auf eigene Faust suchen. Wenn du weiter weg wohnst, müsstest du hingegen einen Schnorchelausflug buchen – das ist aufwändiger und deine Chancen sind geringer, auch wirklich eine Seekuh zu sehen.

Marsa Mubarak (Marsa Mares)

Für die Marsa Mubarak sind das etwa das gut und günstige Fayrouz Resort* oder direkt in der Bucht gelegen das Iberotel Costa Mares* oder das Jaz Amara* direkt in der Mitte der Bucht. Von dort kannst du schnell und einfach in der Bucht ins Wasser gehen und schon früh, bevor die ganzen Touris kommen, nach der Seekuh suchen.

Abu Dabbab

Im Grunde ganz ähnlich wie in der Marsa Mubarak kannst du auch hier direkt an der Bucht residieren und auf diese Weise sicherstellen, dass du mehrmals am Tag nach dem Dugong suchen kannst. Am nördlichen Ende der Bucht befindest sich das gehobene Hilton Marsa Alam*, in dem wir kürzlich bei einem Aufenthalt gewohnt haben. Am südlichen Ende der Bucht befinden sich das eher günstige Malikia Resort* und die einfache, aber gute Abu Dabbab Lodge*. Alle drei Hotels eignen sich ideal als Ausgangspunkt, um die Seekuh von Abu Dabbab zu suchen.

Three Corners Equinox Hausriff

Das Three Corners Equinox* Hausriff ist der Ort, an dem ich meine erste Begegnung mit der Seekuh hatte – direkt am Steg des Hotels. Das Hotel selbst ist auch eher einfach und solide Mittelklasse. Durchaus empfehlenswert. Zur Suche nach der Seekuh hingegen ist es einsame Spitze – deshalb erwähnt ich es hier separat. Es liegt etwa 1,5 Kilometer südlich von Abu Dabbab.

Und jetzt kommt der Clou: Wenn die Tauchbasen zu ihren „Search for Dugong Touren“ ausfahren, suchen sie die Gewässer vor dem Equinox ab. Wenn du dort residierst, hast du also direkten Zugang zu dem Ort, an dem die Seekuh am häufigsten auftaucht.

Auf der Suche nach der Seekuh – direkt beim Three Corners Fayrouz bei Port Ghalib lebt ein Dugong in der Bucht Marsa Mubarak. Foto: Sascha Tegtmeyer
Auf der Suche nach der Seekuh – direkt beim Three Corners Fayrouz bei Port Ghalib lebt ein Dugong in der Bucht Marsa Mubarak. Foto: Sascha Tegtmeyer

Search for Dugong Touren in Abu Dabbab

Tatsächlich kannst du bei den regionalen Tauchbasen in Marsa Alam auch eine Search for Dugong Tour für Taucher buchen. Auch das kann dir helfen, etwa die Seekuh von Abu Dabbab zu finden. Der Mitarbeiter einer Tauchbasis berichtete mir, dass die Chance, wirklich eine Seekuh bei dieser Tour zu finden, bei etwa 80 Prozent liegt. Das wäre ja schon ganz ordentlich. Ich habe so eine Tour beim Tauchen in Abu Dabbab mitgemacht und wir haben leider keine Seekuh finden können.

80 Prozent Wahrscheinlichkeit, den Dugong zu finden?

Ich weiß nicht, ob die Wahrscheinlichkeit wirklich bei 80 Prozent liegt. Sie dürfte aber tatsächlich recht hoch sein. Allerdings bieten die Basen dann als Alternative – wenn der Dugong nicht gefunden wird – einen schönen Tauchgang an einem der Shaab Abu Dabbab Riffe an, der wirklich lohnenswert ist. Du kannst als Taucher solche Search for Dugong Touren bei allen Dive Centern der Gegend buchen. Ich glaube schon, dass die Chance auf eine Seekuh sehr groß ist, weil die Kapitäne der Tauchboote wissen, wo sie suchen müssen.

Zudem wurde mir gesagt, dass die Tauchbasen sich absprechen. Wenn jemand den Dugong gefunden hat, sagen sie den anderen Dive Centern bescheid. Du kannst die Search for Dugong Tour beispielsweise bei den Tauchbasen in Abu Dabbab – bei BlueOcean Abu Dabbab, diving.de Abu Dabbab und den Extra Divers Equinox buchen.

Nicht mit dem Glasbodenboot verwechseln

So eine Search for Dugong Tour solltest du nicht verwechseln mit einer Seekuh-Schnorcheltour, die du etwa mit einem Glasbodenboot von Port Ghalib aus buchen kannst. Bei Search for Dugong sind immer lediglich ein paar Taucher dabei und es ist eine sehr exklusive Tour. Wenn du mit dem Glasbodenboot fährst, bist du mit dutzenden Schnorchlern im Wasser.

Vor der Küste von Marsa Alam findest du Dugongs – wenn du beim Schnorcheln und Tauchen danach suchst. Foto: Sascha Tegtmeyer
Vor der Küste von Marsa Alam findest du Dugongs – wenn du beim Schnorcheln und Tauchen danach suchst. Foto: Sascha Tegtmeyer

Ethik, Kontrolle & Reflexion – zwischen Massentourismus und echtem Naturerleben

Ich habe mich auch gefragt, wie ich mich fühle, wenn ein Bus oder ein riesiges Ausflugsboot anrollt, 50 bis 100 Schnorchler aussteigen – und alle stürzen sich auf einen Schatten im Wasser. Klar, das ist Tourismus, Einkommen, Entertainment. Aber für Natur? Ego? Respekt? Ich habe Respektformeln in mir gespürt – aber auch Mitgefühl für die, die sich haben teure Ausflüge andrehen lassen. Diese Leute suchen etwas, was ich gefunden habe. Und ich kann es ihnen nicht missgönnen. Ob der Massentourismus für die Seekuh schlecht ist? Nicht per sé. Die Schnorchler bedrängen die Seekuh – und das Tier verschwindet auf nimmer Wiedersehen. 

Ich wollte es anders machen. Wir waren zu zweit im Wasser, als die Touri-Boote gerade abgefahren sind. Spürbar leiser. Weniger Chancen zu stören. Und dann passiert das Wunder. Ich habe nicht das Recht, andere zu verurteilen – aber ich glaube, Ruhe schafft Raum. Und das ist ein Weg.

Tourismus ist ein zweischneidiges Schwert: Er kann Arten schützen, weil er wirtschaftlichen Wert bringt. Aber er kann sie auch bedrängen. Das ist das Dilemma, in dem wir als Reisende stehen. Wir sind Teil des Problems – und können Teil der Lösung sein. Wenn wir uns bewusst verhalten.

Mini-Fakten ohne Faktenwüste

„In den 1980ern war der Rotmeer-Dugong unheimlich zahlreich. Heute? Vielleicht 30 in bestimmten Regionen. Und Marsa Mubarak ist einer der wenigen Orte, wo du ihn noch finden kannst – mit Glück, dem richtigen Zeitpunkt und vor allem Respekt.“

Mein Fazit: Dankbarkeit, Ausblick und ein kleines Versprechen

Ich stehe am Strand, Wasser um meine Knöchel, der Tag verblasst. In mir ist Wärme – keine Pose, sondern echt. Ich weiß: Ich habe gelebt. Jeder kann so eine Begegnung haben? Vielleicht. Aber nur, wenn du mit offenem Herzen, Respekt und Neugier gehst. Und vielleicht fotografierst du weniger – aber fühlst mehr.

Beim nächsten Mal? Bin ich noch besser vorbereitet: mit Kamera, aber vor allem mit offenen Sinnen, leiser Präsenz und dem Wunsch: nicht nur gesehen zu werden. Sondern zu sehen.

Das war Marsa Alam, das war meine Meerjungfrau im Roten Meer. Und es war mehr als nur eine Begegnung – es war eine Lektion. Eine Lektion über Geduld, Respekt, Hoffnung. Und über die Magie, die entsteht, wenn wir die Kontrolle abgeben und uns vom Leben finden lassen.

Wenn ich sie wieder treffe – und ich hoffe inständig, es dauert keine weiteren sechs Jahre – werde ich eines anders machen. Ich werde eine bessere Kamera mitbringen, ja. Die Qualität meiner damaligen Aufnahmen ärgert mich bis heute. Die Videos verwackelt, die Fotos unscharf. Aber viel wichtiger: Ich werde mir nach ein paar Shots und Clips erlauben, die Kamera sinken zu lassen. Ich werde versuchen, zu hundert Prozent im Moment zu sein. Erst das Herz die Bilder speichern lassen, dann die Speicherkarte.

Hast du bereits eine Seekuh in Marsa Alam gesehen, oder planst du, bei dem nächsten Urlaub in Ägypten auf die Suche zu gehen? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

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