Bessere Reiseberichte schreiben – meine Journalisten-Methode für starke Stories

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Stell dir vor, du sitzt am späten Abend auf einer warmen Terrasse irgendwo im Indischen Ozean. Über dem Wasser liegt dieses tiefe, dunkle Blau, aus der Ferne rollt gleichmäßiges Brandungsrauschen herüber. Auf dem Tisch steht ein Glas Wasser mit Beschlag oder vielleicht ein Bierchen (für 15 Euro pro Flasche aus Europa importiert), daneben mein Notizbuch – das meistens leer bleibt, weil ich fast alles diktiere. Mir gegenüber der Resort-Manager, ein erfahrener Typ mit ruhiger Stimme. Wir reden über das, was Gäste selten sehen: Personalplanung, Lieferketten auf einer Insel fernab der Zivilisation, Strom und Wasser, die mit jeder Entscheidung teurer oder günstiger werden können. Irgendwann stelle ich eine Frage, die ich mir vorher im Kopf markiert hatte. Er hält inne, lächelt, und gibt mir eine so dermaßen ehrliche, offene Antwort, dass ich weiß: Das ist der Kern des Artikels, den ich schreiben werde.

In diesem Moment wurde mir wieder klar, warum ich Reiseberichte schreibe, wie ich sie schreibe. Nicht die Chronologie macht einen Text stark – nicht das „Erst waren wir dort, dann dort“, nicht die endlosen Aufzählungen von Sehenswürdigkeiten. Es sind präzise Fragen, echte Stimmen, klare Szenen und der Mut, etwas wegzulassen, das zwar nett klingt, aber nichts trägt. Genau darum geht es in meiner Journalisten-Methode. Sie ist kein Zaubertrick, keine Metapher und kein fancy Framework, sondern ein solider Workflow: Fokus klären, die richtigen Fragen stellen, Antworten sauber festhalten, anschließend zu einer Geschichte verdichten, die Leserinnen und Leser wirklich weiterbringt.

Darum geht es in meiner Journalisten-Methode. Sie ist kein Zaubertrick, keine Metapher und kein fancy Framework, sondern ein solider Workflow: Fokus klären, die richtigen Fragen stellen, Antworten sauber festhalten, anschließend zu einer Geschichte verdichten, die Leserinnen und Leser wirklich weiterbringt. Foto: Sascha Tegtmeyer
Darum geht es in meiner Journalisten-Methode. Sie ist kein Zaubertrick, keine Metapher und kein fancy Framework, sondern ein solider Workflow: Fokus klären, die richtigen Fragen stellen, Antworten sauber festhalten, anschließend zu einer Geschichte verdichten, die Leserinnen und Leser wirklich weiterbringt. Foto: Sascha Tegtmeyer

Und bevor wir tief einsteigen: Das hier ist gewollt nicht das komplette Rezept. Es ist die erste Lektion, die dir sofort hilft – der volle Werkzeugkasten, die Vorlagen, Interview-Leitfäden und Redigier-Checklisten liegen im Buch „Die Journalisten-Methode“ bereit. Du bekommst heute den Kompass und den Blick durch das richtige Objektiv, nicht die ganze Kameratasche.

Diese Produktpräsentation wurde mit dem AAWP-Plugin erstellt.

Warum so viele Reiseberichte austauschbar wirken – und wie du es anders machst

Ich lese viele Reiseblogs, und ich gönne jedem die Freude am Schreiben. Trotzdem stolpere ich immer wieder über dieselbe Struktur: Wir-Form, Chronologie, Selbstdarstellung. „Wir flogen … wir checkten ein … wir aßen … wir fanden …“ Jeder Absatz klingt wie der vorangegangene, überall das gleiche Adjektiv-Geklimper. Was dabei zu kurz kommt, ist das, was dich als Leserin oder Leser wirklich interessieren würde: Was ist neu, nützlich, überraschend? Welche eine Sache hättest du vor deiner Reise gern gewusst? Wer sind die Menschen, die diesen Ort prägen?

Der journalistische Blick verschiebt den Schwerpunkt. Er fragt: Worum geht es hier wirklich? Wer kann mir das erklären? Welche Szene trägt die These? Welche Information ist hübsch, aber verzichtbar? Wenn du diesen Blick kultivierst, ändert sich automatisch der Ton. Du schreibst weniger über dich und mehr über die Sache – paradox genug wirst du damit persönlicher, weil du die Welt genauer beobachtest und dich selbst an der Relevanz misst.

Nach einem Tag voller Erlebnisse führst du ein Interview mit dir selbst, um möglichst detailreiche Informationen festzuhalten. Wenn du tippest, kannst du diese Fülle in der Regel nicht abbilden.
Nach einem Tag voller Erlebnisse führst du ein Interview mit dir selbst, um möglichst detailreiche Informationen festzuhalten. Wenn du tippest, kannst du diese Fülle in der Regel nicht abbilden.

Der Klarheits-Kompass: fünf Fragen, die jeden Text retten

Bevor ich eine Zeile schreibe, kläre ich für mich fünf Dinge: Wer, was, wann, wo, warum – und wie. Das ist das Grundprinzip meines Klarheits-Kompass. Und by the way ein Inhalt aus Journalistik-Studium 1. Semester, aber manchmal muss man sich Dinge einfach nur mal wieder ins Gedächtnis rufen. Der Klarheits-Kompass dauert selten länger als fünf Minuten, spart mir aber später eine Stunde Kürzen. Wer sind die zentralen Akteure meines Textes? Was ist die eine starke Aussage, die bleiben soll? Wann spielt die Szene – Hochsaison oder Regenzeit, Vormittag oder Nacht? Wo genau sind wir – nicht „Thailand“, sondern „die schattige Seite des Marktes in Chiang Mai, Stand 17, der Frau mit dem roten Kopftuch“? Und: Warum lohnt es sich, jetzt darüber zu sprechen?

Dieses kleine Ritual gibt mir die Richtung vor. Es ist nicht romantisch, aber überlebenswichtig. Wer schreibt, kennt die Versuchung, alles zu erzählen, was man gesehen hat. Der Kompass setzt Grenzen. Er ist die freundliche Erinnerung, dass du deine Leser nicht mitnimmst, indem du ihnen jede Minute deines Tages schilderst, sondern indem du eine einzige, präzise Linie ziehst.

Der Klarheits-Kompass in 20 Sekunden
Wer/Was/Wann/Wo/Warum (+Wie) – einmal beantworten, dann erst schreiben. Das „Warum“ ist dein Filter: Jede Szene, die es nicht bedient, fliegt.

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Das Herzstück: Das Interview

Mit dir selbst und mit den Menschen vor Ort

Ich sage oft, das Interview ist der Motor meiner Reiseberichte. Und ich meine nicht nur das klassische Gespräch mit einer Person vor Ort. Ich meine auch das Selbstinterview: die abendlichen zehn Minuten, in denen ich mir Fragen stelle und die Antworten ins iPhone spreche. Das wirkt zunächst ungewohnt, ist aber Gold wert. Der Kopf sammelt über den Tag mehr Sinneseindrücke, Zusammenhänge und kleine Beobachtungen, als du per Hand jemals mitschreiben kannst. Wenn du abends diktierst, nimmst du diese Details mit rüber – und du erinnerst dich später an Sätze, Formulierungen, Gerüche, Stimmen, die sonst einfach verschwinden würden. Zudem aktivierst du beim Sprechen andere Gehirnregionen und erinnerst dich später noch besser.

Wie stelle ich Fragen? Offen, konkret, neugierig – und ich halte Stille aus. Gute Antworten brauchen Raum. Vor Ort suche ich Menschen, die das Reiseziel wirklich repräsentieren. In Mauritius war es Thierry, der lokale Tauchbasenleiter. Ich habe ihm zugehört, wie er über Strömungen sprach, über die Zeiten, in denen Schildkröten zuverlässig an einem bestimmten Riff vorbeiziehen, über den Unterschied zwischen der Bucht am Morgen und derselben Bucht am späten Nachmittag. In seinen Sätzen steckte die Dramaturgie des Ortes. Das ist der Stoff, aus dem Reiseberichte entstehen, die nicht austauschbar sind.

Genauso wertvoll sind Gespräche, die den Blick hinter die Kulissen öffnen. Der Resort-Manager auf den Malediven hat mir erklärt, warum manche Inseln gastronomisch überraschen und andere trotz Luxus langweilig bleiben. Das war keine Marketingfloskel, sondern eine schlichte, sachliche Beobachtung. Solche Sätze tragen einen Text – nicht, weil sie spektakulär wären, sondern weil sie ehrlich sind. Dafür musst du nicht investigativ unterwegs sein. Du brauchst nur die Bereitschaft, eine gute Frage zu stellen und lange genug zuzuhören.

Interview-Mini-Trick
Frag offen, schweige bewusst, hake präzise nach – und sichere Zitate sauber. Eine gute Nachfrage beginnt oft mit: „Wann genau …?“, „Wie hast du das gemerkt …?“, „Woran erkenne ich als Gast …?“

Ich treffe unterwegs viele Menschen und stelle ihnen Fragen. Dadurch bekomme ich ganz neue Einsichten und Perspektiven, die sich anschließend in meinen Beiträgen widerspiegeln.
Ich treffe unterwegs viele Menschen und stelle ihnen Fragen. Dadurch bekomme ich ganz neue Einsichten und Perspektiven, die sich anschließend in meinen Beiträgen widerspiegeln.

Verdichtung: Von der Antwort zur Geschichte

Am Ende eines Reisetages liegen mehrere Gesprächsnotizen, eine Handvoll Szenen und ein Bauch voller Eindrücke vor mir. Jetzt beginnt die Veredelung. Ich suche die erste Szene – die, in der die zentrale Aussage am stärksten sichtbar wird. Manchmal ist es ein kurzer Moment: das Knarzen eines hölzernen Anlegerstegs, eine Geste der Marktfrau, der plötzliche Windstoß vor dem Monsunschauer. Ich setze diese Szene an den Anfang, formuliere eine klare These und ordne dann die relevanten Informationen darum an: O-Töne, kurze Fakten, Hinweise für die Praxis. Alles, was die These nicht stützt, darf gehen.

Dieses „Darf gehen“ ist der härteste Teil. Ich hänge an Formulierungen, ich liebe Bilder und lange Sätze. Aber ich habe über die Jahre begriffen, dass jeder Absatz, der nur dekorativ ist, die tragenden Absätze schwächt. Deshalb kürze ich konsequent Füllwörter, Doppelungen, Selbstbespiegelung. Gleichzeitig achte ich darauf, nicht die Seele rauszuschneiden. Ein guter Reisebericht atmet. Er braucht Rhythmus, schnelle Sätze neben langsamen, Information neben Kontemplation. Die Kunst ist, dass am Ende du zu hören bist – nicht ein Handbuch.

Tauchbasis-Inhaber Thierry Jeanne hat mir auf Mauritius wertvolle Insights nicht nur zum Tauchen, sondern auch zu Landleuten und Geheimtipps gegeben. Foto: Sascha Tegtmeyer
Tauchbasis-Inhaber Thierry Jeanne hat mir auf Mauritius wertvolle Insights nicht nur zum Tauchen, sondern auch zu Land, Leuten und Geheimtipps gegeben. Foto: Sascha Tegtmeyer

Der Notfall-Workflow: Qualität auch dann, wenn die Zeit brennt

Manchmal ist die Deadline nah oder das Netz brüchig, manchmal verlangt der Alltag nach einem schnellen Upload. In diesen Situationen reduziere ich die Methode auf drei Schritte. Erstens formuliere ich in einem Satz, worum es in dem Text gehen soll. Zweitens setze ich mich zehn Minuten hin und beantworte mir selbst fünf Fragen ins Diktiergerät – die gleichen, die ich auch einer Expertin vor Ort stellen würde. Drittens wähle ich eine Szene aus, schreibe sie sauber aus und lasse die wichtigsten Antworten folgen. Das ist keine Perfektion, aber es ist solide Qualität: klar, nützlich, lesbar. Später, wenn Luft ist, kann ich die Reportage verfeinern und erweitern.

Thierry auf Mauritius – wie aus einer Bucht eine Geschichte wurde

Ich habe Mauritius schon viele Male besucht, aber ein Gespräch hat meine Wahrnehmung der Insel nachhaltig verändert. Thierry, Tauchbasenleiter und Kind der Insel, nahm sich Zeit für mich. Es war später Nachmittag, der Wind war abgeflaut, die Sonne weicher. Wir saßen auf einem niedrigen Mauerrand, die Flossen noch nass. Er erklärte mir, wie sich die Sicht im Laufe des Tages ändert, wie man an der Farbe des Wassers erkennt, ob am Außenriff gerade viel Plankton unterwegs ist, und warum bestimmte Fische in kleinen Gruppen erst kurz vor Sonnenuntergang in die Lagune ziehen.

Aus dieser Unterhaltung wurde der Anker für meinen Bericht. Ich begann nicht mit „Wir waren hier“ und „wir haben jenes gesehen“, sondern mit einem Blick unter die Oberfläche – buchstäblich. Leser:innen, die nie tauchen werden, konnten sich trotzdem etwas vorstellen, das über den Katalogtext hinausgeht. Sie erfuhren, wann es sich lohnt, an einem bestimmten Spot zu sein, und warum es sich so anfühlt, wie es sich anfühlt. Genau das meine ich mit Mehrwert: eine Perspektive, die du ohne das Gespräch nicht hättest.

Malediven – die ehrliche Zahl hinter dem schönen Buffet

Auf einer Malediven-Insel, bei der das Essen besonders gelobt wurde, fragte ich nach den logistischen Abläufen. Die Antwort war nicht spektakulär, aber aufschlussreich: Eine bestimmte Lieferung kommt nur einmal pro Woche; fällt sie aus, muss die Küche umbauen. Anhand eines simplen Beispiels erklärte mir der Manager, warum die Dessertstation je nach Tag variiert und weshalb lokaler Fisch – so naheliegend das klingt – ein echtes Planungsthema ist.

Ich habe daraus kein Food-Feature gemacht, sondern einen kleinen Absatz, der Leser:innen erdet: Luxus entsteht nicht aus dem Nichts. Jemand plant, entscheidet, improvisiert. Diese Perspektive verändert die Erwartungshaltung, ohne die Magie zu zerstören. Statt „alles perfekt“ liest du: „durchdacht und mit Kompromissen“, und fühlst dich ernst genommen.

Weserbergland – Hinter den Kulissen statt „Es war schön“

Neulich habe ich über ein Event im Weserbergland geschrieben. Der einfache Weg wäre gewesen: Termin ankündigen, Highlights aufzählen, ein paar Fotos – fertig. Ich habe mir stattdessen abends die Zeit für ein Selbstinterview genommen: Wer organisiert das? Wie fühlt sich der Aufbau an? Was bekommt das Publikum nicht mit? Welche eine Sache macht den Unterschied zwischen nett und besonders? Zudem habe ich am nächsten Tag noch eine halbe Stunde mit dem Veranstalter telefoniert.

Allein diese Fragen haben die Story gedreht. Plötzlich ging es um die Menschen hinter den Lichtern, um das Zittern vor dem ersten Abend, um das Glück nach dem reibungslosen Abbau. Es war dieselbe Veranstaltung – aber eine andere Geschichte. Und genau diese Erfahrung kannst du auf jeden Reisebericht übertragen.

Ich diktiere. Egal, wo ich gehe und stehe, mache ich Aufzeichnungen per Diktat, weil es schneller geht und detailreicher ist. Foto: Sascha Tegtmeyer
Ich diktiere. Egal, wo ich gehe und stehe, mache ich Aufzeichnungen per Diktat, weil es schneller geht und detailreicher ist. Foto: Sascha Tegtmeyer

Stilmittel, die ich bewusst einsetze – ohne daraus eine Regelwand zu bauen

Ich schreibe in der direkten Ansprache. Ich nutze Sinne – Gerüche, Geräusche, Temperatur –, aber nur dort, wo sie tragen. Ich setze Dialoge sparsam ein, Zitate dagegen sehr gezielt und wortgetreu. Ich wechsle Perspektiven, wenn es dem Verständnis dient: erst Leserinnen und Leser an die Hand nehmen, dann in die Beobachterrolle wechseln, dann einer Expertin das Wort geben. Und ich erlaube dem Text, Tempo zu variieren. Ein guter Absatz ist für mich einer, nach dem die Augen kurz stehen bleiben.

Was ich konsequent vermeide, sind leere Superlative. Wenn etwas „atemberaubend“ ist, muss ich erklären, warum. Wenn etwas „authentisch“ ist, muss ich zeigen, wodurch. Und wenn ich „ich“ sage, dann weil ich Verantwortung für meine Beobachtung übernehme – nicht, um mich vor den Ort zu stellen.

Handwerk & Technik: Diktat, Transkript, Rohdiamanten

Ich diktiere viel. Nicht, weil ich zu faul zum Tippen wäre, sondern weil die Sprache in Bewegung entsteht. Beim Diktat höre ich meine Sätze, ich spüre, wo sie holpern, ich merke, wenn ich mich verliere. Später läuft durch die Transkription eine erste, grobe Ordnung: Absätze, Pausen, Wiederholungen. Daraus werden Rohdiamanten – noch ungeschliffen, aber echt. Ich ziehe mir markante Sätze, prüfe Zitate, streiche doppeltes Füllmaterial und beginne erst dann mit dem eigentlichen Schreiben.

Diese Technik hilft mir auch beim Kürzen. Wenn ich einen Absatz nicht retten kann, weil er zwar hübsch, aber hohl ist, fliegt er – und landet manchmal in einer Notiz, aus der später ein eigener Beitrag wird. Ich verliere nichts, ich verschiebe nur. So bleibt der aktuelle Text schlank und die Pipeline voll.

„Wir waren da…“ – warum diese Erzählhaltung so verführerisch ist (und was du stattdessen tust)

Die Wir-Form fühlt sich gemütlich an. Sie vermittelt Gemeinschaft, sie wirkt nahbar. Das Problem: Sie verschiebt den Fokus vom Ort auf uns. Wenn ich schreibe „wir frühstückten auf der Terrasse“, weißt du wenig. Wenn ich schreibe „um halb acht liegt die Terrasse im Schatten; die Kellnerin bringt die Ananas immer zuerst, weil sie weiß, dass die Sonne fünf Minuten später den Tisch trifft“, dann tritt mein Frühstück zurück – und dein Bild wird klar.

Statt „wir“ nutze ich „ich“, wenn es wirklich um eine persönliche Erfahrung geht, und sonst die sachliche Ebene. Ich freue mich, wenn du dich darin wiederfindest. Ziel ist nicht, dass du mir folgst, sondern dass du mit meinem Text deine Reise besser planst, deine Erwartungen justierst, deine Entscheidung triffst.

Das 80/20 Pareto-Prinzip bei der Journalisten-Methode: Wenn du nur eines tust, dann dieses

Wenn du nur einen einzigen Aspekt meiner Methode sofort übernehmen willst, nimm diesen: Stell dir Fragen – und zeichne die Antworten auf. Baue dir für jedes Ziel einen kleinen Fragenkatalog. Was macht diesen Ort wirklich besonders? Wer hat mir heute etwas erklärt, das ich vorher nicht wusste? Welche Szene zeigt in drei Sätzen, worum es hier geht? Fünf Minuten reichen. Du wirst staunen, wie viel schärfer deine Texte werden, wenn du nicht freie Assoziation diktierst, sondern Antworten gibst.

Ein Blick in mein Buch – und warum ich hier nicht alles verrate

Ich habe eingangs gesagt, dass dieser Beitrag die erste Lektion ist. Im Buch zeige ich dir den vollständigen Werkzeugkasten. Warum nicht alles hier? Weil ein Blogartikel dazu da ist, dich ins Tun zu bringen – sofort, ohne Ballast. Das Buch holt dich dort ab, wo du nach den ersten fünf, zehn, fünfzehn Berichten stehst, und führt dich tiefer hinein ins Handwerk. Beide Formate ergänzen sich: Hier setzt du um, dort verfeinerst du.

Diese Produktpräsentation wurde mit dem AAWP-Plugin erstellt.

Häufige Einwände – und meine ehrliche Antwort

„Aber ich habe keine Zeit für Interviews.“ – Du brauchst keine Stunde, du brauchst fünf Minuten und zwei gute Fragen. Und wenn du niemanden vor Ort triffst, befragst du dich selbst. Es geht nicht um Aufwand, sondern um Haltung.

„Ich kann nicht so schreiben wie du.“ – Gut so. Du sollst schreiben wie du. Meine Methode ist kein Korsett, sondern eine Brille. Setz sie auf, schau anders, nimm sie ab – und schreib in deiner Stimme.

„Mein Reiseziel ist schon tausendmal beschrieben worden.“ – Genau darum brauchst du präzise Fragen. Das Tausendste klingt nur dann nach Wiederholung, wenn du die gleichen Antworten sammelst wie die anderen. Eine neue Stimme, ein anderer Blickwinkel, eine kleine, ehrliche Szene – mehr braucht es oft nicht.

Mini-Kästen (knapp – versprochen)

People-First-Prüfung
Hilft dieser Absatz einer realen Person beim Planen, Verstehen oder Entscheiden? Wenn nicht: streichen oder umschreiben.

Zitat-Sorgfalt
Zitate sind keine Dekoration. Sie sind Belege. Gib sie korrekt wieder, kürze transparent, frag nach, wenn du unsicher bist.

Rhythmus-Regel
Variiere Satzlängen. Auf einen langen, warmen Satz folgt ein kurzer. So atmet der Text.

Reisen, erleben, darüber schreiben – im Grunde ist es so einfach.
Reisen, erleben, darüber schreiben – im Grunde ist es so einfach.

Mein Fazit – Lass uns den ersten Schritt gehen

Ich sitze wieder an einem Tisch, diesmal zuhause. Fenster gekippt, ein bisschen Weserbergland-Luft im Zimmer, irgendwo bellt mein Hund. Ich scrolle durch meine letzten Diktate und merke, wie klar die Tage in meinem Kopf bleiben, wenn ich sie so festhalte. Genau das wünsche ich dir für deine Reiseberichte.

Nimm dir heute Abend fünf Minuten. Stell dir drei Fragen zu deinem letzten Ausflug oder deinem Lieblingsort. Sprich die Antworten ins Handy. Hör sie dir morgen an. Wähl eine Szene aus, in der sich alles bündelt. Schreib fünf Absätze – nicht mehr. Wenn du magst, verlinke mir deinen Text oder schick ihn rüber. Ich lese gern mit einem roten Stift – freundlich, aber kompromisslos – und gebe dir konkretes Feedback.

Und wenn du merkst, dass dir diese „erste Lektion“ hilft, findest du im Buch den Rest des Werkzeugkastens: die Leitfäden, die Vorlagen, die Beispiele aus echten Berichten, die dich von „nett“ zu „präzise, warm und stark“ bringen.678

Was war deine letzte Reise-Frage, auf die du eine ehrliche Antwort bekommen hast – und wie hat sie deine Sicht verändert? Schreib’s in die Kommentare. Genau daraus entstehen die besten Geschichten.

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