Pannen im Thailand-Urlaub – gefährlich für Reisende?

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Thailand ist ein Traumziel für Urlauber aus Deutschland. Palmen, viel Sonne, herrliche Traumstrände und viel Sonnenschein locken nach Südostasien. Doch für Touristen lauern Gefahren, die sie oftmals nicht auf dem Radar haben. Tropische Krankheiten und Gesetzesbrüche können schnell vorkommen. Die größte Gefahr haben die Meisten jedoch überhaupt nicht auf dem Schirm. Nicht immer läuft alles wirklich glatt im Thailand-Urlaub. Wie gefährlich ist das Land für Reisende?

Thailand ist für viele Urlauber einfach das Paradies auf Erden. Besonders die Insel Phuket hat es vielen Touristen aus Deutschland und Europa angetan. Lange Sanstrände, klares, türkisblaues Wasser und tropische Temperaturen locken besonders in den Wintermonaten Besucher ins Land des Lächelns. Doch für Ausländer ist in Thailand vorsicht geboten, wenn ihnen nicht das Lächeln ganz schnell vergehen soll.

Im Nu kann man sich mit exotischen Krankheiten anstecken oder im Gefängnis landen. Im Jahr 2006 sind 160 Deutsche in Thailand gestorben – eine ganz beachtliche Zahl. Was genau ist im Thailand-Urlaub gefährlich? Viele Risiken haben gerade erfahrene Traveller auf dem Schirm. Doch besonders eine Gefahr wird viel zu oft vernachlässigt.ir?t=justwande 21&language=de DE&l=li3&o=3&a=B002SNA88Q Pannen im Thailand-Urlaub – gefährlich für Reisende?


Gefahren in Thailand: Darauf solltet Ihr unbedingt achten

Wer schon einmal in Thailand war, kennt mit Sicherheit die gröhlenden, saufenden Horden von Touris, die sich in jedem größeren Urlaubsort austoben und völlig über die Stränge schlagen. Besonders diese Urlauber sind nicht nur eine Schande für alle, die sich auf Reisen ernsthaft mit einem Reiseland auseinandersetzen. Natürlich sind diese Leute auch eine Risikogruppe für Fettnäpfchen aller Art.

Das Reisemagazin „Travelbook“ nennt die größten Gefahren für Feriengäste ohne Helm mit dem Motorrad fahren, Saufgelage, Randale auf Mondscheinpartys, Herzprobleme in der Hitze, einen Joint am Strand oder Majestätsbeleidigung des Königs. Ein Bericht des „SPIEGEL“ addiert noch mangelnden Krankenversicherungsschutz, Selbstüberschätzung und Risikofreude sowie fehlende Visa zu größten Pannen und Fettnäpfchen, die für Touris lauern. Was davon ist wirklich die größte Gefahr im Thailand-Urlaub?

Überblick: das sind die größten Gefahren im Thailand-Urlaub

  • 1. Drogenkonsum in Thailand: Harte Strafen warten

  • 2. Saufgelage: Trinken in Maßen statt in Massen

  • 3. Vergewaltigung bei Vollmondpartys

  • 4. Das Wetter: Hitze und Herzinfarkt

  • 5. Majestätsbeleidigung: 15 Jahre Haft drohen

  • 6. Tauchen in Thailand: Die richtige Tauchschule finden

  • 7. Bootstouren: rostige Boote und Brände an Bord

  • 8. Abgelaufenes Visum: Haft und Einreisesperre

  • 9. Die größte Gefahr in Thailand: der Straßenverkehr

Sehnsuchtsziel Thailand: Viele Deutsche verbringen hier ihren Urlaub. Foto: Luisa Praetorius
Sehnsuchtsziel Thailand: Viele Deutsche verbringen hier ihren Urlaub. Foto: Luisa Praetorius

1. Drogenkonsum in Thailand: Harte Strafen warten

Kaum etwas kann Thailand-Urlaubern so leicht den Kopf kosten wie Drogenkonsum und Drogenbesitz. Dabei unterscheidet der Staat zwischen weichen und harten Drogen. Wer mit einem Joint am Strand erwischt wird, kann mit etwas Glück noch mit einer Geldstrafe davonkommen. Unter Umständen wird sich der Ermittler sogar durch eine kleine Geldzahlung milde stimmen lassen. Der Besitz von größeren Mengen an weichen und harte Drogen kann jedoch drakonische Strafe nach sich ziehen. Lange Untersuchungshaft, ein unfaires Gerichtsverfahren und lange Haftstrafen bis hin zur Todesstrafe drohen.

Als Drogenbesitz gilt in Thailand auch, wenn ein Bluttest positiv ist. Ermittler können in Thailand jederzeit und überall Drogentests durchführen. Gerne werden beispielsweise bei nächtlichen Razzien in Bars Drogentests bei allen Personen gemacht, sowohl bei Einheimischen als auch bei Urlaubern. Ihr solltet also tunlichst einen ganz großen Bogen in eurem Thailand-Urlaub um Drogen aller Art machen!

2. Saufgelage: Trinken in Maßen statt in Massen

Etwas weniger streng sind die Thais, was Alkohol angeht. Niemand wird es euch verübeln, wenn Ihr in Bars und Restaurants das ein oder andere Bier oder den ein oder anderen leckeren Cocktail trinkt. Selbst auf einer der vielen Partys in Thailand etwas über die Stränge zu schlagen, sollte kein Problem sein. Die Thais sind absolut keine Partymuffel. Allerdings solltet Ihr nicht an öffentlichen Orten wie Tempeln oder öffentlichen Parks, in der Nähe Von Schulen oder ähnlichen Einrichtungen trinken. Das kann mit einer Geldstrafe von bis zu 10.000 thailändischen Baht geahndet werden.

3. Vergewaltigung bei Vollmondpartys

Vor knapp 20 Jahren waren die Vollmond Partys eine richtig coole, angesagte Party für Insider, die Lust hatten, die ganze Nacht am Strand zu tanzen und richtig Spaß zu haben. Heute sind Vollmondpartys zu einem Massen-Event geworden, das auf unangenehme Weise in Saufgelage abgeleitet. Immer wieder wird von Schlägereien und Vergewaltigungen berichtet, die während einer Vollmondparty stattfinden. Die Opfer sind entweder so betrunken, dass sie am Strand schlafen, oder werden mit KO Tropfen betäubt. Willst Du auf eine Vollmondparty gehen, solltest Du möglichst nicht allein gehen und wirklich gut auf dich aufpassen.

4. Das Wetter: Hitze und Herzinfarkt

In Thailand ist es heiß! Das ganze Jahr über werden Temperaturen von über 30 Grad Celsius erreicht. Besonders wenn es geregnet hat ,steigt zeitgleich die Luftfeuchtigkeit noch auf nahezu 100 Prozent. Das belastet den Kreislauf extrem. Wenn Urlauber sich dann noch viel in der Sonne bewegen, Alkohol in der Mittagshitze trinken oder irgendwelche seltsamen Substanzen konsumieren, kann das leicht zum Kreislaufkollaps oder schlimmstenfalls zum Herzinfarkt führen. Damit geht es dann ins thailändische Krankenhaus – habt Ihr an eure Auslandskrankenversicherung mit genügend Versicherungsschutz gedacht?

5. Majestätsbeleidigung: 15 Jahre Haft drohen

Ganz schlimm ist es für die Thais, wenn Ihr das Königshaus beleidigt. Die Thais lieben ihre Monarchie und sind entsprechend streng, wenn jemand sich darüber lustig macht oder abfällig reagiert. Dazu gehört beispielsweise, Gemälde und Poster des Königs zu beschmieren, mit Geldscheinen, auf denen der verstorbene König abgedruckt ist, nicht sorgsam umzugehen und natürlich die mündliche Majestätsbeleidigung. Drakonische Strafen drohen auch hier: bis zu 15 Jahre kann man für Majestätsbeleidigung in Thailand ins Gefängnis gehen.

In Tempeln und öffentlichen Einrichtungen sollte man sich respektvoll verhalten! Foto: Sascha Tegtmeyer
Verbotsschild im Vordergrund: In Tempeln und öffentlichen Einrichtungen sollte man sich respektvoll verhalten! Foto: Sascha Tegtmeyer

6. Tauchen in Thailand: die richtige Tauchschule finden

In Thailand gibt es gefühlt eine Million Tauchschulen. Die Unterwasserwelt in Südostasien ist einfach herrlich und da ist es kein Wunder, dass so viele Menschen tauchen lernen und tolle Unterwassertouren machen wollen. Wo es ein großes Angebot gibt, da tummeln sich natürlich auch viele schwarze Schafe. Um eurer eigenen Sicherheit willen solltet Ihr unbedingt aufpassen, eine gute Tauchschule von PADI oder SSI zu wählen, die im Internet gute Bewertungen bekommen hat und ein seriöses Auftreten hat. Besonders auf der Ferieninsel Koh Tao im Golf von Thailand reiht sich eine Tauchschule an die nächste, die alle vorzugsweise im Schnellverfahren unerfahrene Tauchlehrer ausbilden und mit Gästen ins Wasser schicken. Anders als man es hätte vermuten können, sind übrigens Meereslebewesen wie Haie in Thailand keine echte Gefahr.

Hier ist besondere Vorsicht geboten, weil hier neue Tauchlehrer im Akkord ausgebildet werden. Wo die Qualität der Ausbildung leidet, kann es häufiger zu Unfällen kommen! Wir waren selbst in Thailand tauchen und können beispielsweise die Sea Bees empfehlen, mit denen wir in Khao Lak und auf den Similan Islands auf Tauchsafari waren. Außerdem sehr gut sind die OceanPro Divers zum Tauchen auf Koh Lipe, mit denen wir ebenfalls abgetaucht sind. Auchauf Koh Phangan gibt es ausgezeichnete Tauchbasen. Dort sind wir mit den Haad Yao Divers zum Tauchen am Sail Rock gefahren – ein unveressliches Erlebnis.

Tauchen in Thailand ist herrlich – aber nur mit seriösen Tauchschulen wie den Sea Bees Phuket. Foto: Sascha Tegtmeyer
Tauchen in Thailand ist herrlich – aber nur mit seriösen Tauchschulen wie den Sea Bees Phuket. Foto: Sascha Tegtmeyer

7. Bootstouren: rostige Boote und Brände an Bord

In Thailand könnt Ihr euch wunderbar auf Schiffen und Boden von Insel zu Insel fortbewegen. Besonders die Inseln im Süden von Thailand wie Koh Lipe sind sehr gut per Schiff zu erreichen. Aber Vorsicht vor unseriösen Anbietern! Rostige alte Schiffe und Speedboote mit schlecht ausgebildeten Captains drohen Euch nicht nur den Urlaub zu versauen, sondern können euch in Lebensgefahr bringen! Besonders Brände auf thailändischen Schiffen führen häufiger zu schweren Unfällen. Deshalb heißt es hier aufgepasst: Schaut vor eurer Buchung einer Schiffsfahrt immer im Internet nach den Bewertungen des jeweiligen Anbieters. Wer Einheimische fragt, bekommt hingegen vielfältige antworten, läuft Gefahr, dass der Thai eine schlechte Company empfiehlt, weil er dieser bestimmten Firma zufällig nahesteht.

Stinkende Rostlaube: Vor der Tour solltet Ihr euch über euren Anbieter informieren! Foto: Sascha Tegtmeyer
Stinkende Rostlaube: Vor der Tour solltet Ihr euch über euren Anbieter informieren! Foto: Sascha Tegtmeyer

8. Abgelaufenes Visum: Haft und Einreisesperre

Beim abgelaufenen Visum in Thailand kommt es vor allem darauf an, wie lange man überzieht. Es gibt einen Vermerk im Reise und wohlmöglich wirst du in Zukunft für ein neues Visum gesperrt. Ab dem zweiten Tag kostet das abgelaufene Visum 500 Baht pro Tag. Wer länger überzieht, dem drohen Gefängnis, Ausweisung und eine Sperre für zukünftige Einreisen.

9. Die größte Gefahr in Thailand: der Straßenverkehr

Das mit Abstand größte Problem in Thailand ist der Verkehr. Man mag sich kaum vorstellen: Viele Autos sind Rostlauben, unzählige völlig mit Menschen und Waren überladene Motorräder und Mopeds sind unterwegs und besonders in Ballungsräumen kommt der Verkehr häufig zum Erliegen. Klar, das hat irgendwie seinen Scharm. Aber in Thailand im Straßenverkehr erlebt man teils haarsträubende Situationen, die lebensgefährlich sind. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte einen großen Bogen um vielbefahrene Straßen machen.

Größte Gefahr im Thailand-Urlaub: Der Verkehr! Foto: Luisa Praetorius
Größte Gefahr im Thailand-Urlaub: Der Verkehr! Foto: Luisa Praetorius

Viel zu verlockend ist es jedoch, ein Moped oder Motorrad für wenige Euros zu mieten und hinterher direkt los zudüsen. Jährlich sterben etliche Europäer auf Thailands Straßen in teils tragischen und schockierenden Unfällen. Besonders die Reisezeit um Weihnachten und die Hauptsaison von Dezember bis Ende März sorgt für viele Tote und Verletzte. Wir waren selbst vier Wochen lang mit Moped und Motorrad in Thailand unterwegs und haben in der Zeit mehr Beinaheunfälle erlebt als in Deutschland in einem ganzen Jahr. Wer mit Moped und Motorrad unterwegs ist, muss sich klar sein, dass meistens kein Versicherungsschutz besteht und man im Zweifelsfall auf allen entstehenden Unfallkosten sitzen bleibt – wenn es mal nur die Kosten sind.

Gefahren im Thailand-Urlaub sind überschaubar

Sehnsuchtsziel Thailand: Wer aufpasst, kann guten Gewissens seine nächste Reise ins Land des Lächelns buchen! Foto: Sascha Tegtmeyer
Sehnsuchtsziel Thailand: Wer aufpasst, kann guten Gewissens seine nächste Reise ins Land des Lächelns buchen! Foto: Sascha Tegtmeyer

Viele Touristen sehen Thailand als einen großen Abenteuerspielplatz mit tropischen Ambiente an. Das ist auch gar nicht so verkehrt. Die Thailänder sind freundlich, aufgeschlossen und haben richtig Spaß am Leben. Es gibt keinen Grund, in einen übertriebenen Sicherheitsfanatismus abzugleiten. Auch die Tierwelt in Thailand ist keine echte Gefahrenquelle, wenn man nur vernünftig aufpasst. Niemand muss auf das Schwimmen am Traumstrand verzichten, nur weil er glaubt, dass Haie in Thailand gefährlich sein könnten. Man sollte lediglich vorsichtig sein und es nicht übertreiben.

Wer sich für die Kultur interessiert und in Thailand aufhält, muss garantiert kein Kind von Traurigkeit sein. Wenn Ihr euch im Land des Lächelns aufhaltet, versucht euch wenigstens ein bisschen den Gepflogenheiten des Landes anzupassen. Ihr werdet dafür belohnt! Wer Interesse an der Kultur zeigt, hat in jedem Thai einen eigenen Reiseführer und wohlmöglich einen neuen Freund gefunden. Wer sich halbwegs benehmen kann, für den ist ein Urlaub in Thailand keine Gefahr, sondern ein riesengroßes Abenteuer, dass Ihr garantiert so schnell nicht vergessen werdet. Gefährlich ist es in Thailand nur für Leute, die über die Stränge schlagen und es einfach übertreiben müssen.

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